Brigg
Die Brigg ist ein Zweimaster mit Rahsegel-Takelung. Namensgeber ist das am Großmast
gefahrene Gaffelsegel, welches auf diesem Schiffstyp Briggsegel heißt. Dieser Schiffstyp
wurde als Kanonen- bzw. Kriegsbrigg im 18./19. Jahrhundert mit etwa 20 Kanonen ausgestattet
und war besonders als schnelles und wendiges Kaperschiff bekannt. Aber auch als
Schnellsegler im Handel mit verderblichen oder dringenden Waren war sie oft im Einsatz.
Eine Brigg ist unter Segeln ähnlich imposant wie ein Vollschiff aber mit zwanzig bis
fünfzig Metern Länge und fünf bis acht Metern Breite deutlich zierlicher.
Am vorderen Mast, dem Fockmast, wurden bis Mitte des 19. Jh. drei große Rahsegel und drei
Stagsegel und am hinteren Mast, dem Großmast, zwei bis drei große Rahsegel und zwei bis
drei Stagsegel sowie das Briggsegel gefahren. In späteren Jahren wurden jeweils die beiden
oberen Segel nocheinmal geteilt in Ober- und Untermars sowie Ober- und Unterbram. Das
vereinfachte die Bedienung der Segel in schwerem Wetter und erhöhte die Anzahl der Rahen
pro Mast auf fünf. Das Oberbramsegel wird heute auf vielen Schiffen auch Royal genannt.
In Europa gibt es nur noch sehr wenig Schiffe dieser Taklungsart, so zum Beispiel die
polnische Fryderyk Chopin oder die deutsche Roald Amundsen.