Bark
Die Bark ist ein Segelschiffstyp mit mindestens drei Masten, der bis auf den hintersten
Mast Rahsegel trägt, am letzten Mast dagegen Gaffelsegel. Die Bark war in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts als Hochseefrachtschiff weit verbreitet.
Der Begriff "Bark" im engeren Sinne benennt einen Dreimaster. Eine Bark mit einer größeren
Anzahl an Masten heißt dann Viermastbark beziehungsweise Fünfmastbark. Eine zweimastige
Variante bezeichnet man dagegen als Schonerbrigg oder Brigantine. Ein Segelschiff mit
Rahsegeln an allen drei Masten nennt man Vollschiff.
Bei der Bark heißen die Masten, von vorne nach achtern: Fockmast, Großmast und zuletzt
Besanmast. Die Viermastbark hat an dritter Position den Kreuzmast. Bei der Fünfmastbark
gibt es verschiedene Systeme:
Fockmast, Großmast, Mittelmast, Kreuzmast, Besanmast; (bei der København üblich)
Fockmast, Großmast, Mittelmast, Achtermast, Besanmast; (bei der Potosi üblich)
Manche Marineautoren sagen, bei der "Potosi" sei auch die Bezeichnung LAEISZ-Mast für den
vierten Mast in Gebrauch gewesen. Barken mit mehr als fünf Masten gab es nicht, wohl aber
Schonerbarken.
Bekannte Vertreter des Schiffstyps "Bark"
- La Belle, ein Schiff des französischen Entdeckers René-Robert Cavelier, Sieur de La Salle, sank 1686 in der Matagorda Bay (Texas).
- Gorch Fock, Segelschulschiff der Deutschen Marine, Heimathafen Kiel, Deutschland
- Statsraad Lehmkuhl, Heimathafen Bergen, Norwegen
- Alexander von Humboldt, Heimathafen Bremerhaven, Deutschland, auf dem Rumpf eines sehr alten Feuerschiffes neu aufgebaut
- Rickmer Rickmers, 1896 als Vollschiff gebaut, 1904 nach Kreuzmastbruch zur Bark umgetakelt, war als Sagres I portugisisches Segelschulschiff, heute Museumsschiff, Heimathafen Hamburg, Deutschland
- Seute Deern, Heimathafen Bremerhaven, Deutschland ehemaliges Segelschulschiff, heute Museumsschiff.
- Endeavour, Schiff der ersten Entdeckungsreise von Capt. James Cook 1768-1771, hieß vorher Earl of Pembroke und diente der Kohlebeförderung, Dreimastbark.
Viermastbark
- Krusenstern, 1926 als frachtfahrendes Schulschiff "Padua" gebaut, Flying P-Liner, Heimathafen Kaliningrad
- Pamir, Flying P-Liner, 1957 gekentert
- Passat, Flying P-Liner, Heimathafen Travemünde
- Pommern, Flying P-Liner, Museumsschiff in Mariehamn
- Sedow, (russ. ?????), 1921 als "Magdalene Vinnen (II)" gebaut, Heimathafen: 1946 Kaliningrad, seit 1991 Murmansk
- Kaiwo Maru I, 1930 als Schulschiff gebaut, 1989 durch Kaiwo Maru II ersetzt, Japan
- Nippon Maru I, 1930 als Schulschiff gebaut, 1984 durch Nippon Maru II ersetzt, Japan
Fünfmastbark (es gab nur sechs Schiffe dieses Typs)
- France I, 3.784 BRT, 1890 in Glasgow für A.-D. Bordes & Fils gebaut, erste Fünfmastbark, 1901 gesunken
- Maria Rickmers, 3.822 BRT, Auxiliarbark, 1891/92 bei Russell & Co., P. Glasgow, gebaut, auf der Jungfernheimreise verschollen
- Potosi, 4.027 BRT, Flying P-Liner (F. Laeisz), 1895 gebaut, 1925 nach Brand versenkt
- R. C. Rickmers, 5.548 BRT, Auxiliarbark, 1906 gebaut, 1917 unter brit. Flagge versenkt
- France II, 5.633 BRT, 1911 gebaut, größtes Segelschiff der Welt, 1922 gestrandet
- København, 3.901 BRT, 1921 gebaut, dänisches Auxiliarsegelschulschiff, nach dem 22. Dezember 1928 verschollen